Die Entwicklung ist nicht mehr aufzuhalten. Gerade in der Produktion werden in zunehmendem Maße sogenannte „kollaborative Roboter“ (Cobots) eingesetzt, die sich direkt neben dem Arbeitsplatz der Mitarbeiter befinden, um ihnen monotone, schwere oder gefährliche Arbeitsgänge abzunehmen. Die Zusammenarbeit beziehungsweise Interaktion von Menschen und Maschine birgt aber gewisse Herausforderungen, eine besonders wichtige ist die dringend erforderliche Vertrauensbildung und Akzeptanz bei den Mitarbeitern.

Worin liegen die Herausforderungen und Hemmnisse bei der Vertrauensbildung

Zunächst müssen die Funktionen und die Bedienung des Roboters erlernt werden. Das fällt nicht allen Mitarbeitern leicht. In der Folge kommt es zuweilen zu einer ablehnenden Haltung gegen die Maschinen, was psychologisch verständlich ist. Zudem sind Roboter sehr flexibel einsetzbar, was oftmals nur wenige Programmierschritte erfordert. Das bedeutet, dass innerhalb kurzer Zeiten Anpassungen an veränderte Anforderungen vorgenommen werden, was immer wieder eine Umstellung im Umgang mit dem Roboter beim Mitarbeiter erfordert. Dies kann gerade ältere Angestellte überfordern.

Woran es ebenfalls oft fehlt, ist eine ausreichende Vermittlung von Kenntnissen darüber, wie Roboter Entscheidungen treffen beziehungsweise wie diese auf bestimmte Situationen reagieren. Nur wer es weiß, wie Roboter arbeiten, wird ein Vertrauen in die Maschinen aufbauen können.

Es gibt etliche Branchen, in denen die Mitarbeiter Ängste darüber entwickeln, dass die Roboter eines Tages ganz und gar ihre Tätigkeit übernehmen und sie dadurch ihren Arbeitsplatz früher oder später verlieren werden. Diese Sorgen erzeugen ein hohes Maß an Skepsis gegenüber Robotern, die jede vertrauensbildende Maßnahme untergräbt.

Auch die besten und modernsten Roboter sind in technischer Hinsicht fehleranfällig, was zu unvorhersehbaren Situationen führen kann. Sind diese gegebenenfalls etwas grenzwertig, ist eine erhebliche Beschädigung des Vertrauens vorprogrammiert.

Lösungen für einen nachhaltigen Aufbau von Vertrauen in Mensch-Roboter-Teams

Durch wiederholte Schulungen der Mitarbeiter werden die Funktionsweise der Roboter und die Art und Weise, wie sie ihre Aufgaben ausführen, jedem Mitarbeiter verständlich gemacht. Fast automatisch ergibt sich dabei die Erkenntnis über die Vorteile, die die Mitarbeiter durch die Roboter genießen können, was in aller Regel viel Vertrauen schafft.

Es muss sichergestellt werden, dass die Mitarbeiter ihre Roboter „verstehen“, dass also die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine einfach und verständlich verläuft. Dies kann mit Sprache, bestimmten Gesten und/oder Bildschirmanzeigen umgesetzt werden. Ohne Missverständnisse wächst sofort das Vertrauen. Zu viele Abkürzungen wie „mrk“ zum Beispiel, verunsichern die Mitarbeiter, da sie sich vielleicht nicht trauen, danach zu fragen: „Was heißt MRK?“

Bei der Zusammenarbeit mit Robotern sollten unbedingt Überwachungsprotokolle installiert sein, wobei Menschen ihre Augen auf das Geschehen werfen. Dadurch wird die Vertrauensbildung enorm vorangebracht. Der Mensch muss zu jedem Zeitpunkt die volle Kontrolle über alle Abläufe behalten und jederzeit ins Geschehen eingreifen können. Wenn die Mitarbeiter darauf bauen können, wächst ihr Vertrauen in die Maschinen.

Last, but not least, sollte technisch an jedem Roboter eine gut sichtbare Notabschaltung angebracht sein, die die Mitarbeiter leicht und unmittelbar betätigen können.

Abschließend noch die Antwort auf die Frage „Was heißt mrk?“

Die Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK) hat längst und weltweit in die meisten produzierenden Betriebe Einzug gehalten. Von den großen Automobilkonzernen kennt man es, aber auch mittelständische Familienunternehmen greifen zunehmend auf diese Technik zurück. Um derartige kollaborative Anwendungen sicher, flexibel und wirtschaftlich zu gestalten, werden die Arbeitsbereiche oftmals in einen „normalen“ und einen Kollaborationsraum eingeteilt.